Was bedeutet 100 % Arabica?

Kurz gesagt: Es handelt sich um eine Kaffeemischung aus Arabica-Sorten. Dies allein muss noch nichts heißen, aber die 100 %-Kennzeichnung macht sich auf jeder Verpackung gut, auch wenn wir über den Kaffee selbst nur wenig wissen.

Kaffeepflanzenarten können in drei Hauptstämme eingeteilt werden.

Dabei handelt es sich um Robusta (ursprünglich Canephora genannt, was sich jedoch zu Beginn des letzten Jahrhunderts als Sieger aus den deutsch-britischen akademischen Debatten herausstellte), Arabica und die heute fast völlig verschwundene Lyberica. Innerhalb jeder Sorte gibt es zahlreiche (oder langsam unzählige…) Sorten und Varianten (und deren Untervarianten), die alle ihre eigenen einzigartigen Merkmale aufweisen, ähnlich beispielsweise den ungarischen Äpfeln.

Was ist der Unterschied zwischen Arabica und Robusta?

Tatsächlich gibt es sogar noch mehr Gemeinsamkeiten, da es sich bei beiden um zwei unterschiedliche Sorten derselben Pflanze handelt. Aus den Früchten beider (genauer gesagt aus den Kernen der kirschähnlichen Früchte) lässt sich Kaffee herstellen. Er wächst an unterschiedlichen Orten, wächst unterschiedlich, die Größe der Bohnen ist unterschiedlich, der Koffeingehalt ist unterschiedlich und natürlich ist auch der Geschmack des fertigen Getränks unterschiedlich.

Als Faustregel kann man sagen, dass der Robusta-Strauch weniger anspruchsvoll ist, einfacher (billiger) anzubauen ist (auch in großem Maßstab), weniger anfällig für Krankheiten ist, dafür aber ein Getränk mit höherem Koffeingehalt produzieren kann. Inhalt, ein intensiverer Geschmack und Geruch, aber ein Getränk von geringerer Qualität (weniger köstlich). (Natürlich gibt es auch Spezial-Robusta, aber darauf wollen wir jetzt nicht näher eingehen …).

Aus diesem Grund begannen sie, Arabica- und Robusta-Kaffeebohnen zu mischen.

Wenn es einen Kaffee gibt, der teurer, aber feiner (weicher) ist, und einen anderen, der billiger ist, ein starkes Aroma hat, aber Körper und Crema bietet, kann das Mischen der beiden ein Getränk ergeben, das eine kostengünstige, spektakuläre und erschwingliche Ergebnis. Die allgemeine Mischung liegt bei 70-30 oder 80-20 (es gibt immer mehr Arabica), aber natürlich kann viel passieren. Natürlich begannen diejenigen, denen andere Aspekte wichtig waren, nur noch Mischungen aus Arabica-Sorten zu mischen.

Warum ist es gut, Kaffee zu mischen?

Die von Steamhouse verwendeten Single Origin-Kaffees haben alle ihren eigenen Geschmack, der spezifisch für die jeweilige Region, Sorte und den Jahrgang ist (in dieser Hinsicht ist Kaffee dem Wein sehr ähnlich). Daher ist es nahezu unmöglich, nach sechs bis einem Jahr zweimal hintereinander den gleichen Geschmack zu erzielen und außerdem sind solche Kaffeesorten viel empfindlicher gegenüber Lagerung und Zubereitung. Wenn es einen bestimmten Geschmack gibt, den das Kaffeeunternehmen erreichen möchte (weil seine Kunden darauf bestehen oder weil es in Mengen verkaufen möchte, die es von einer Sorte nicht gibt), beginnt es, mehrere Kaffeesorten in verschiedenen Formen zu „verheiraten“ (hallo , Winzer!). Wenn Sie das gewünschte Ergebnis haben, müssen Sie „nur“ noch die Kaffeesorten und Verhältnisse finden, die Jahr für Jahr immer das gleiche Ergebnis liefern. (Kaffees werden normalerweise nach dem Rösten gemischt und das resultierende Getränk wird probiert). Eine der ersten und berühmtesten Arabica-Mischungen wurde in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts von Ferenc Illys Triester Firma hergestellt (der Markenname wäre ohne Ferenc vielleicht bekannter, seien wir stolz darauf!), wo er bis heute die Aufgabe eines hochqualifizierten Teams ist es, sie aus der Arabica-Gruppe auszuwählen und zu kombinieren. Kaffeesorten, die in der nächsten Saison als Mischungen in den Regalen stehen und dasselbe Geschmackserlebnis bieten, das die Menschen seit Jahrzehnten von dieser Marke gewohnt sind.

Besteht Samurai Shoelace-Kaffee zu 100 % aus Arabica?

Ja, da wir keinen Robusta verwenden. Unser gesamter Kaffee ist sogenannter „Single Origin“, das heißt, er stammt aus einem einzigen Anbaugebiet (manchmal von einer einzigen Plantage). Obwohl es technisch gesehen stimmt, verwenden wir diesen Begriff nicht. (Selbst Qualitätsweingüter schreiben nicht auf ihren Wein, dass dieser zu 100 % aus Trauben hergestellt ist.) Dabei kann es vorkommen, dass mehrere Untervarianten miteinander vermischt werden (Costa Rica ist z. B. berühmt für seine Kreuzungen der Sorten Catuai und Caturra, die teilweise von derselben Farm, aber aus unterschiedlichen Weinbergen stammen), aber selbstverständlich gelten auch diese Kaffeesorten als „Spezialität“.

Zusammenfassend gilt : Wichtiger als die Angabe „100 % Arabica“ auf einer Packung ist, woher der Kaffee stammt, aus welchen Sorten (Varianten) er besteht und wann er geröstet wurde. Allerdings kann eine hochwertige 80:20-Mischung ein viel besseres Erlebnis bieten als eine „100 % Arabica“-Kaffeemischung aus Zutaten geringerer Qualität, aber das ist Geschmacksfrage und wir wollen hier nicht darauf eingehen.